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Was du darfst, was nicht: KI & Urheberrecht

KI generiert Inhalte – doch wer ist Urheber? Was darfst du nutzen, was musst du kennzeichnen und wie schützt du deine Werke? Unser Ratgeber liefert dir klare Antworten, praktische Beispiele und Tipps für den kreativen Alltag mit KI.

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Holzsteine mit Mensch- und Maschinensymbol, getrennt durch Waage – Sinnbild für ethische und rechtliche Fragen bei KI-Kunst.
Kreativ mit KI – zwischen Hype und Haftung.

FAQ: KI, Urheberrecht & dein digitales Business

1. Wem gehören KI-generierte Inhalte?

Kurz gesagt: Nur Menschen können Urheber im Sinne des Urheberrechtsgesetzes (§ 7 UrhG) sein. Eine KI – egal wie kreativ – kann kein Urheberrecht beanspruchen.

Was heißt das für dich?

Du darfst dich nur dann als Urheber bezeichnen, wenn du das KI-Ergebnis maßgeblich mitgestaltet hast. Das beinhaltet konkret:

  • redaktionelle Bearbeitung,
  • kreative Auswahl,
  • gezielte Steuerung der KI.

Beispiel: Du lässt Midjourney ein Plakatmotiv entwerfen und kombinierst es mit einem eigenständig entwickelten Slogan, typografischer Gestaltung und Farbanpassung – dann kann dein Beitrag urheberrechtlich geschützt sein.

2. Darf ich KI-generierte Werke kommerziell nutzen?

Ja, aber… Die kommerzielle Nutzung hängt vom jeweiligen KI-Tool und dessen Lizenzbedingungen ab:

  • ChatGPT (OpenAI): Nutzung erlaubt; Nur bei Einhaltung der AGB und Lizenzbedingungen.
  • Midjourney: Nutzung mit Pro-Account erlaubt; keine Exklusivrechte, urheberrechtlich nicht geschützt.
  • DALL·E: Nutzung erlaubt; Keine Rechte an Motiven Dritter garantiert.

Tipp: Lies dir die Nutzungsbedingungen gründlich durch. Achte besonders auf Regelungen zur Weiterverwertung und Markenverwendung.

3. Kann ich KI-generierte Werke schützen lassen?

  • Markenschutz: Möglich, wenn dein Logo unterscheidungskräftig ist.
  • Designschutz: Möglich, wenn du das Design einreichst und es originell ist.
  • Urheberrechtsschutz: Nur bei menschlicher Mitgestaltung.

Beispiel: Du nutzt eine KI zur Erstellung von Verpackungsmustern und bearbeitest das Ergebnis anschließend grafisch weiter – dann kannst du für das Design u.U. Schutzrechte anmelden.

4. Welche rechtlichen Risiken bestehen?

  • Urheberrechtsverletzungen: KI kann geschützte Werke imitieren. Du haftest – nicht der KI-Anbieter.
  • Markenrecht: Ähnlichkeiten zu geschützten Marken (z. B. Logos) können Probleme machen.
  • Haftung: Für den KI-Output bist du verantwortlich.

Handlungsempfehlung für Kreative:

  • Verwende Bilddatenbanken wie TinEye oder Google Lens zur Prüfung auf Plagiate.
  • Recherchiere Marken beim DPMAregister, bevor du ein Logo verwendest.
  • Füge deiner Webseite eine robots.txt hinzu, um KI-Crawler auszuschließen (z. B. GPTBot).

5. Wie kannst du dich vor ungewollter Nutzung deiner Werke im KI-Training schützen?

Technisch möglich, aber begrenzt wirksam:

  • Verwende Opt-out-Plattformen wie Have I Been Trained.
  • Nutze robots.txt oder Meta-Tags wie „noai“ und „noindex“.

Wichtig zu wissen: Laut aktueller Studien fällt das KI-Training nicht unter die TDM-Ausnahme (Text- und Data-Mining). Es könnte sich also um eine Urheberrechtsverletzung handeln – diese Auffassung in Teilen bestätigende Gerichtsurteile liegen bereits vor.

6. Welche Best Practices gelten für kreative Profis?

  • Kennzeichne den Einsatz von KI Tools in deinen Projekten offen.
  • Dokumentiere deinen kreativen Anteil – z. B. durch Screenshots und Arbeitsschritte.
  • Vereinbare in deinen AGB oder Verträgen, wie KI eingesetzt wird.
  • Prüfe rechtliche Risiken vor jeder Veröffentlichung oder Anmeldung.

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Wird KI den Markt für kreative Dienstleistungen ruinieren?

Nicht zwangsläufig – aber es verändert sich vieles: KI kann Preise drücken, wenn Kunden denken, „das geht doch auch automatisch“. Umso wichtiger ist es, deinen Mehrwert klar zu machen, u.a.:

  1. deine Erfahrung,
  2. dein Stil,
  3. dein Urteilsvermögen.

Tipp: Biete z.B. hybride Leistungen an: „KI-gestützte Gestaltung mit menschlicher Qualitätssicherung“. So positionierst du dich als Experte resp. Expertin für eine effiziente und rechtssichere Kreation.

Neue Sichtbarkeit durch KI-SEO: So wirst du zur Quelle in AI-Antworten

Trotz berechtigter Sorgen bietet Künstliche Intelligenz auch neue Chancen – vor allem im Bereich Sichtbarkeit. Wenn du Texte, Bilder oder Fachinhalte online veröffentlichst, kannst du gezielt daran arbeiten, als Quelle in KI-generierten Antworten aufzutauchen – etwa in den AI Overviews von Google, bei ChatGPT mit Browsing-Funktion oder bei Perplexity.

Entscheidend dafür ist eine klare SEO-Strategie:

  • Strukturiere deine Inhalte klar, verwende sprechende Überschriften und FAQs.
  • Optimiere für semantische Suchanfragen, also für echte Nutzerfragen.
  • Verlinke dich sinnvoll intern und extern – und stelle Kontext bereit, den KI verstehen kann.

Tipp: Je mehr du Expertise und Aktualität belegst (z. B. durch Studien, Praxisbeispiele oder unique insights), umso größer ist die Chance, dass KI-Systeme deine Inhalte als verlässliche Quelle heranziehen. So wirst du nicht nur nicht verdrängt – sondern sichtbar als Originalquelle, auch im KI-Zeitalter.

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Über den Autor

Kathleen Händel

Kathleen schreibt im Magazin von Zandura und Unternehmenswelt über die wichtigsten News für Gründer und junge Unternehmen. Digitale Trends, Tipps für deine Marke, Gründungs- und Wachstumschancen erfährst du hier. Zuvor war Kathleen für Social Start-ups, Stiftungen und digitale Plattformen redaktionell verantwortlich. Seit 2019 ist Kathleen Chefredakteurin von Zandura.

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