Mit ROI dein Unternehmenswachstum gezielt steigern
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Für was steht die Abkürzung ROI?
Der ROI, oder "Return on Investment", ist Teil des sogenannten Du-Pont-Kennzahlensystems*, das zur Analyse von Unternehmenskennzahlen entwickelt wurde. Ursprünglich für große Konzerne gedacht, ist der ROI heute ein nützliches Werkzeug für Unternehmen jeder Größe. Er hilft dir, den Erfolg geplanter Investitionen zu beurteilen und zeigt, ob diese tatsächlich zu einem Gewinn geführt haben.
– ROI-Definition
*1919 im amerikanischen Chemie-Konzern Du Pont de Nemours and Co. entwickelt, diente es Berechnungen zur Ermittlung der Erträge von Kapitalinvestitionen, wobei der ROI-Wert die Gesamtkapital-Rendite bezeichnete.
Formel zur Berechnung des ROI
Die Berechnung des ROI erfolgt durch eine einfache Formel:
ROI = (Gewinn / Umsatz) x (Umsatz / investiertes Kapital) x 100
- Gewinn: Der Betrag, der nach Abzug aller Kosten übrig bleibt.
- Umsatz: Alle Einnahmen des Unternehmens.
- Investiertes Kapital: Alle Kosten, die für eine bestimmte Investition angefallen sind.
Durch diese Formel kannst du sowohl die Umsatzrentabilität als auch den Kapitalumschlag ermitteln. Die Umsatzrentabilität zeigt dir, wie effizient dein Vertrieb arbeitet, und der Kapitalumschlag beschreibt das Verhältnis von Umsatz zum eingesetzten Kapital.
Beispiel für die ROI-Berechnung
Stell dir vor, du hast 10.000 Euro in eine Marketingkampagne investiert, die einen Umsatz von 50.000 Euro und einen Gewinn von 5.000 Euro eingebracht hat.
- Gewinn/Umsatz: 5.000 Euro Gewinn / 50.000 Euro Umsatz = 0,1
- Umsatz/investiertes Kapital: 50.000 Euro Umsatz / 10.000 Euro Investition = 5
- ROI: 0,1 x 5 x 100 = 50 %
Dein ROI beträgt also 50 %. Das bedeutet, dass du für jeden investierten Euro 50 Cent Gewinn gemacht hast.
Vorteile des ROI
Die Formel zur Berechnung des ROI-Wertes bietet dir eine schnelle und einfache Möglichkeit, die Rentabilität von Investitionen zu bewerten. Das hilft dir besonders, wenn du die Effizienz deines Marketing- oder Vertriebsbudgets erhöhen willst. Er zeigt, welche Maßnahmen tatsächlich Gewinne bringen und welche eher Geld kosten.
Nachteile der ROI-Berechnung
Trotz seiner Vorteile gibt es auch Einschränkungen. Der ROI basiert nur auf finanziellen Kennzahlen und berücksichtigt keine externen Einflüsse wie Marktveränderungen oder Krisen.
Auch immaterielle Faktoren wie das Markenimage oder die Mitarbeiterzufriedenheit werden nicht erfasst. Daher eignet sich der ROI besonders für kurzfristige und mittelfristige Investitionen, weniger jedoch für langfristige Planungen.
Was ist ein guter ROI-Wert?
Ein „guter“ ROI-Wert hängt stark von der Branche, den Marktbedingungen und dem individuellen Unternehmensziel ab.
Grundsätzlich gilt: Je höher der ROI, desto rentabler ist die Investition.
Ein ROI von über 100 % bedeutet, dass das eingesetzte Kapital vollständig zurückgeflossen ist und zusätzlich ein Gewinn erzielt wurde. Allerdings gibt es keine allgemeingültige Grenze, ab wann ein ROI als „gut“ gilt, da dies von verschiedenen Faktoren abhängt:
- Branche: In kapitalintensiven Branchen wie der Industrie kann ein ROI von 10–20 % bereits als sehr gut gelten, während in margenstärkeren Branchen wie Software oder Dienstleistungen ein höherer ROI erwartet wird.
- Risiko und Kapitalaufwand: Investitionen mit höherem Risiko sollten tendenziell höhere ROI-Werte aufweisen, um das eingegangene Risiko zu rechtfertigen. Bei risikoarmen Investitionen kann auch ein niedrigerer ROI akzeptabel sein.
- Zeithorizont: Kurzfristige Investitionen sollten einen schnelleren und höheren ROI liefern. Langfristige Investitionen können mit einem geringeren jährlichen ROI attraktiv sein, da der Wert über längere Zeiträume steigt.
In der Praxis wird oft ein ROI von 15–30 % als solide angesehen, wobei der Wert in stark wachsenden Unternehmen auch deutlich darüber liegen kann. Entscheidend ist jedoch, dass der ROI in Relation zu den Zielen und Rahmenbedingungen des Unternehmens steht.
ROI für kleine Unternehmen und Gründer in der Praxis
Für dich als Gründer oder Kleinunternehmen kann die Berechnung des ROI eine wertvolle Hilfe sein, um Investitionen besser zu planen und zu bewerten. Egal ob du in Werbung, neue Vertriebskanäle oder Technologien investierst – der ROI zeigt dir, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Besonders in der Anfangsphase eines Unternehmens hilft dir der ROI, strategische Entscheidungen zu treffen und Ressourcen sinnvoll einzusetzen.
Beispiele für ROI-Berechnungen als Investitionshilfen können sein:
- Einzelhandel: Berechne den ROI u.a. für Investitionen in neue Regalsysteme. Wenn die neuen Regale zu einem Umsatzanstieg von 10 % führen, kannst du prüfen, ob die Investition rentabel war.
- Gastronomie: Nutze den ROI, um die Rentabilität von Werbung auf Social Media zu bewerten. Wenn du 500 Euro in Facebook-Anzeigen investierst und dadurch 1.500 Euro Umsatz generierst, zeigt dir der ROI, ob sich das gelohnt hat.
- E-Commerce: Prüfe den ROI deiner Ausgaben für Suchmaschinenmarketing. Wenn du 1.000 Euro in Google Ads steckst und dadurch 4.000 Euro Umsatz erzielst, siehst du klar, ob die Kampagne sich lohnt.
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