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SWOT-Analyse erstellen: Nutze dein ganzes Potenzial

Kennst du deine Stärken und Schwächen als Gründer und Unternehmer? Welche Chancen und Risiken beeinflussen deinen Geschäftserfolg? Mit einer SWOT-Analyse findest du es heraus. Wir erklären, wie du eine SWOT-Analyse einfach erstellst inklusive kostenfreie Vorlage zum Download.

SWOT-Analyse einfach erstellt

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Was ist eine SWOT-Analyse?

Der Begriff SWOT-Analyse ist ein aus dem Englischen entlehnter Begriff. Sie zeigt Stärken und Schwächen einer Geschäftsidee oder eines Unternehmens sowie Chancen und Risiken im Umfeld.

Die SWOT-Analyse folgt einem mehrstufigen Prozess aus der Betrachtung und Analyse von internen Faktoren (Stärken und Schwächen) sowie externen Faktoren (Chancen und Risiken), die in Summe den Erfolg einer Gründung, eines Unternehmens oder eines geplanten Projekts beeinflussen.

SWOT-Analyse Bedeutung

eng: Strengths, Weaknesses, Opportunities & Threats

deu: Stärken & Schwächen, Chancen & Risiken

SWOT-Matrix

SWOT-Analyse als Kapitel im Businessplan

Im Businessplan ist die SWOT-Analyse ein essentieller Bestandteil. Gründer*innen müssen in diesem Kapitel darlegen, ob und wie tragfähig ihre Geschäftsidee voraussichtlich sein wird und inwiefern sie sich möglicher Risiken auf diesem Weg bewusst sind bzw. welche Strategien ergriffen werden sollen, um Chancen optimal zu nutzen.

Warum ist eine SWOT-Analyse sinnvoll?

Aus den Leitfragen der SWOT-Analyse und den hier gefundenen Antworten kannst du insgesamt vier unterschiedliche Strategien für dein Unternehmen entwickeln, je nachdem, welche Faktoren du betrachtest und gegenüberstellst. Diese bilden die Grundlage und die Rahmenbedingungen für dein unternehmerisches Handeln.

4 Strategien für dein Unternehmenswachstum

  1. Ausbauen: Kombination aus Stärken und Chancen
  2. Aufholen: Kombination aus Schwächen und Chancen
  3. Absichern: Kombination aus Risiken und Stärken
  4. Vermeiden: Kombination aus Risiken und Schwächen

SWOT-Analyse erstellen: Interne & Externe Faktoren

Willst du eine SWOT-Analyse erstellen, betrachtest du zunächst die internen und externen Faktoren, welche deinen Business-Erfolg beeinflussen:

Interne Faktoren=Stärken und Schwächen der Gründer*innen, Unternehmer*innen, eines Geschäftsmodells oder eines geplanten Projekts

Externe Faktoren=alle möglichen Chancen sowie mögliche Risiken im jeweiligen Geschäftsumfeld

Zu den Internen Faktoren zählen u.a.:

  • Kundenkennzahlen: (avisierte) Anzahl deiner Kunden, Kaufgewohnheiten, Kaufkraft, Persona etc.
  • Kunden- und Geschäftsbeziehungen: Mitbewerber, Alleinstellungsmerkmale, Differenzierungsgrad zu direkter Konkurrenz etc.
  • Lieferantennetzwerk: Anzahl und Verteilung, Angebotssortiment, Preise etc.
  • Umsatzkennzahlen: Umsatzprognosen bzw. Kennzahlen, kosteneffiziente Geschäftstätigkeit gegenüberstellen
  • Unternehmensinfrastruktur: u.a. Einbindung in tragfähige Partnerschaften zur Umsetzung des Projekts, Geschäftsbeziehungen bzw. Unterstützer der Gründung, zeitgenaue Ressourcenbeschaffung, gute Abstimmungsfähigkeit mit externen Zulieferern

Zu den Externen Faktoren zählen u.a.:

  • Ökonomische Faktoren: z.B. Konjunkturschwankungen, saisonale Entwicklungen, Bruttosozialprodukt, Einkommensverteilung
  • Sozio-kulturelle Faktoren: Konsumgewohnheiten, gültige Werte bzw. Wertewandel (Markenversprechen: Stichwort Purpose), Lebensgewohnheiten, Freizeitaktivitäten
  • Ökologische Faktoren: u.a. Klima, Umweltverschmutzung, Verfügbarkeit von Ressourcen, Energieversorgung
  • Technologische Faktoren: neue Entwicklungen von z.B. Schlüsseltechnologien, Änderung von Investitionsrichtlinien, neue Produktionstechnologien, Künstliche Intelligenz und Automation  
  • Politisch-rechtliche Faktoren: Wirtschaftsgesetzgebung (Patent-, Arbeits- und Wettbewerbsrecht, Verbraucherschutz), Steuerpolitik, politische Stabilität und Entwicklungen in relevanten Zielmärkten etc.
  • Demografische Faktoren: Bevölkerungsstruktur und -entwicklung, Altersverteilung, Struktur der Haushalte: Ein- vs. Mehrpersonenhaushalte, Bildungsgrad, Regionale Verteilung der Bevölkerung u.a.

Wer braucht eine SWOT-Analyse?

  • Gründende
  • Unternehmen, die wachsen wollen 
  • Unternehmen, die sich strategisch neu ausrichten (Nachhaltigkeit; Digitalisierung; Internationalisierung; Employer Branding bei der Gewinnung von Fachkräften)

Eine SWOT-Analyse dient nicht nur der internen Selbstwirksamkeit. Gegenüber Partnern und Investoren verdeutlicht eine solide SWOT-Analyse die Erfolgschancen einer Geschäftsidee oder eines neuen Produkts.

Die SWOT-Analyse ist deshalb wichtiger Bestandteil:

  • bei der Erstellung eines Businessplans,
  • im Rahmen der Präsentation vor Banken & Kapitalgebern,
  • im Rahmen der Wettbewerbsanalyse für ein (neues) Produkt,
  • für eine geplante Sortimentserweiterung,
  • zur Errichtung neuer Standortfilialen sowie
  • für die Digitalisierung im Unternehmen.
Männliche Hand führt einen Stift und erstellt englischsprachige Grafik zur SWOT-Matrix aus den vier Kernbegriffen
Stärken und Chancen ausbauen. Schwächen und Risiken abmildern.

Wie macht man eine SWOT-Analyse?

Eine intensive Recherche-Arbeit bildet die Grundlage für jede erfolgreiche SWOT-Analyse. Sammle hierfür alle Informationen zu internen und externen Kennzahlen, Branchen-Fakten und Statistiken, die deine Geschäftsidee bzw. dein jeweiliges Projekt kennzeichnen und deren wirtschaftlichen Erfolg beeinflussen.

Wo liegen deine Kernkompetenzen (Alleinstellungsmerkmal; Know-how; Patente; Bekanntheitsgrad)? Wie eng ist die Kundenbindung? Mit welchen Produkten und Service-Leistungen begeistert deine Marke? Verfügst du über ausreichend finanzielle Mittel, um dein Vorhaben umzusetzen? Kennst du aktuelle Trends in deiner Branche (neue Kundenbedürfnisse und gesellschaftliche Trends; neue technologische Entwicklungen)? Wie stark beeinflussen dich Ukraine-Krieg, Lieferengpässe und Inflation?

Stelle dir für jeden der vier Teilbereiche der internen und externen SWOT-Analyse die für dich passenden Leitfragen und nutze unsere Beispiele. Finde auf alle gestellten Fragen ehrliche Antworten. So erstellst du eine SWOT-Analyse, die dir dabei hilft dein Unternehmen optimal auszurichten und vor vermeidbaren Gefahren zu schützen.

SWOT-Analyse Leitfragen: Stärken & Schwächen, Chancen & Risiken

Leitfragen Stärken erkennen:

  • Was sind bisherige Meilensteine des Unternehmens?
  • Welche Ursachen waren entscheidend für gemachte Erfolge?
  • Worauf kannst du besonders stolz sein?
  • Was kannst du besser als die Konkurrenz?

Leitfragen Schwächen definieren:

  • Wo liegen deine Schwächen als Gründer*in?
  • In welchen Bereichen verfehlte das Unternehmen bislang seine Ziele und warum?
  • Welche Ressourcen fehlen?
  • Warum erhalten Mitbewerber den Zuschlag für Aufträge?

Leitfragen Chancen erkennen:

  • Welche (Markt)-Möglichkeiten bieten sich für das Geschäftsmodell?
  • Welche Zukunftschancen zeichnen sich ab?
  • Welche Trends sind günstig?
  • Welche Veränderungen im Umfeld können vorteilhaft sein?

Leifragen Risiken benennen:

  • Was sind Gefahren für das (bisherige) Geschäftsmodell?
  • Welche Entwicklungen im Umfeld des Unternehmens könnten sich ungünstig auf die Geschäftsentwicklung oder die Wettbewerbsfähigkeit auswirken?
  • Mit welchen Aktivitäten der Wettbewerber rechnest du?

SWOT-Analyse Ziel: Welche Vorteile birgt die SWOT-Matrix?

Die SWOT-Analyse ist der Leitfaden für dein Risikomanagement und sichert deinen Gründungs- bzw. Projekterfolg. Aus der SWOT-Matrix ergeben sich nachhaltige Strategien, um dein Unternehmen insgesamt voranzubringen. Nutze die folgenden Fragen und definiere in jedem der vier Teilbereiche konkrete Maßnahmen, um deine Ziele in Zukunft noch wirksamer zu erreichen. 

Strategie „Ausbauen“

  • Welche Stärken passen zu welchen Chancen?
  • Wie können Stärken eingesetzt werden, um Chancen (besser) zu nutzen?
  • Welche Geschäftsfelder oder Produktbereiche sollte das Unternehmen dahingehend erweitern?

Strategie „Aufholen“

  • In welchen Geschäftsfeldern oder Märkten hat das Unternehmen Aufholbedarf?
  • Welche Schwächen sind erfolgskritisch und müssen beseitigt werden?
  • Wodurch kann ich Schwächen ausgleichen?
  • Bieten meine Schwächen auch Chancen und wenn ja, welche?

Strategie „Absichern“

  • Welche Risiken können Gründende/ Unternehmen durch ihre Stärken ausgleichen?
  • Wie können Stärken den Eintritt bestimmter Risiken sogar abwenden?
  • In welchen technischen oder organisatorischen Bereichen muss sich das Unternehmen absichern?

Strategie „Vermeiden“

  • In welchen Bereichen treffen Schwächen auf Risiken und welche Gefahren erwachsen hierdurch?
  • Was ist das Worst Case Szenario für den Gründungs- bzw. Projekterfolg? 
  • Wie kann ich das Unternehmen dennoch vor Schaden schützen (Notfallplan)?
  • Welche Aktivitäten sollte das Unternehmen grundsätzlich vermeiden oder in Zukunft nicht mehr ausüben?

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Über den Autor

Kathleen Händel

Kathleen schreibt im Magazin von Zandura über die wichtigsten News für Gründer und junge Unternehmen. Digitale Trends, Tipps für deine Marke, Gründungs- und Wachstumschancen erfährst du hier. Zuvor war Kathleen für Social Start-ups, Stiftungen und Digitale Plattformen redaktionell verantwortlich. Seit 2019 ist Kathleen Chefredakteurin von Zandura.

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