· Gründung & Businessplan

5 Tipps für einen Finanzplan, der Banken überzeugt

Achim-Frederik Weigelt ist Gründer und Geschäftsführer von QFP Qualifizierte Förderprogramme und seit über 30 Jahren erfolgreich als Führungskraft und Coach in der Finanzdienstleistungsbranche tätig. Im Gastbeitrag gibt der Fördermittel-Experte fünf Tipps für einen Finanzplan, der Banken überzeugt.

Grundlagen für die Erstellung eines professionellen Businessplans

Gründer-Team gemeinsam an einem Tisch sitzend, prüft die Vollständigkeit der Zahlenangaben im Businessplan
Alle Zahlen auf den Tisch! So vermeidest du Fehler im Finanzplan.

Tipps & Tricks rund um das Thema Finanzplan

Für die Erstellung eines aussagekräftigen Businessplans gehört neben der Beschreibung des Vorhabens, diversen Analysen (Markt, Standort, Kunden, etc.) auch die finanzielle Vorausschau deines geplanten Vorhabens. Dieses sensible Thema ist für alle Arten des Businessplans relevant.

Ob du nun einen Businessplan für die Bank zum Zweck der Kapitalbeschaffung benötigst, den Gründungszuschuss bei der Agentur für Arbeit beantragen willst oder den Businessplan als Roadmap für dich selbst verwenden möchtest. Die Essenz der Finanzplanung bleibt dieselbe:

Der Finanzplan soll eine realistische Darstellung der geplanten Kosten, Umsätze, Investitionen etc. für mindestens die ersten 3 Jahre sein.

Um eine kleine Hilfestellung zu bieten, hier ein paar Tipps & Tricks rund um das Thema Finanzplan und welche Fehler es zu vermeiden gilt.

1. Laufende Kostenkalkulation erstellen

Zuallererst solltest du dir Gedanken darüber machen, welche Kosten für dein Geschäftsmodell anfallen. Versuche, die monatlichen Kosten (Büromiete, eventuelle Lagerkosten, Versicherungen, etc.) so genau wie möglich abzuschätzen oder zu kalkulieren. Halte dir zudem immer einen gewissen Puffer vor. Eine zu optimistische Planung hilft weder dir noch deinem Vorhaben, sei also ehrlich zu dir selbst!

Hast du geplant, Personal einzustellen? Dann berücksichtige diese Personalkosten (inkl. Personalnebenkosten) auch in der finanziellen Planung. Für Förderbanken und die Agentur für Arbeit ist das Schaffen von sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen ein weiterer Ansporn, dein Vorhaben zu finanzieren oder zu fördern.

2. Gründungskosten & Investitionen berechnen

Nachdem du dich nun mit deinen monatlichen Ausgaben beschäftigt hast, solltest du dir Gedanken um einmalige Anschaffungen machen. Benötigst du Fahrzeuge, Maschinen, Werkzeug, Büroausstattung? Bilde diese Anschaffungen als Investitionen im Finanzplan ab! Besonders zu Beginn des Vorhabens haben diese Kosten einen großen Einfluss auf das Betriebsergebnis der ersten Monate. Wir empfehlen bei der Kapitalbeschaffung daher zusätzlich zu den einmaligen Investitionen einen Puffer von ca. 3 Monaten der Betriebskosten einzuplanen.

3. Umsatzplanung mit Kalkulationsgrundlage

Anhand der nun ermittelten Kosten kannst du erkennen, wie hoch deine Umsätze mindestens sein müssen, dass dein Vorhaben sich überhaupt trägt. Um deine Umsätze zu kalkulieren, stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Du kannst die Umsatzplanung auf Basis deiner Anzahl der Kunden, deiner Arbeitszeit oder auch deiner verkauften Produkte machen. Überlege dir, welcher Ansatz für dein Vorhaben der richtige ist. Die Kalkulationsgrundlage solltest du auf jeden Fall mit aufführen. Hier kommen oft Nachfragen von der Bank.

Die Umsätze sollten sich langsam aufbauen. In den allermeisten Fällen wirst du nicht von Beginn an voll mit Kunden ausgelastet sein. Beachte dies in deiner Planung und steigere deine Umsätze im Finanzplan nach und nach. Auch können saisonale Schwankungen eine Rolle spielen. Sollte dein Vorhaben hiervon betroffen sein, plane dies bitte auch mit ein.

4. Ausreichend Rücklagen vorhalten

Solltest du deinen Businessplan inkl. Finanzplan für die Kapitalbeschaffung bei einer Bank benötigen, solltest du darauf achten, Rücklagen mit einzuplanen. Falls du eine gewisse Zeit nicht die geplanten Umsätze mit deinem Vorhaben realisieren kannst, solltest du immer einen gewissen Puffer haben, mit dem du solche Unregelmäßigkeiten ausgleichen kannst oder zumindest überbrücken kannst, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.

5. Steuern berücksichtigen

Auch planen viele Gründer ihre Steuern nicht ausreichend mit ein. Wenn deine Umsätze jährlich steigen, wird auch die Steuerlast weiter ansteigen. Falls du eine GmbH gründest, solltest du zusätzlich einen Puffer für den Jahresabschluss mit einplanen. Auch hier gilt, unterschätze die anfallenden Kosten nicht und plane lieber mit höheren Kosten!

Finanzplan erstellen: Fazit

Zusammenfassend gilt: plane deine Finanzen so gründlich wie möglich, hinterlege deine Berechnung mit den Kalkulationsgrundlagen und lass dich nicht dazu hinreißen, zu knapp zu kalkulieren, halte dir einen Puffer vor.

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Über den Autor

Achim-Frederik Weigelt

Achim-Frederik Weigelt ist Gründer und Geschäftsführer von QFP Qualifizierte Förderprogramme und seit über 30 Jahren erfolgreich als Führungskraft und Coach in der Finanzdienstleistungsbranche tätig. Die Kapitalbeschaffung für die Existenzgründung und Expansion kleiner und mittelständischer Unternehmen ist die Kernexpertise von QFP.

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