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Virtuelle Assistentin KAVA: Im Gespräch mit Katarina von Verschuer

"Eine sechsköpfige Familie nach wenigen Monaten ernähren zu können, hatte ich nicht erwartet." Katarina von Verschuer freut sich über die finanzielle Unabhängigkeit und persönliche Freiheiten, die ihr der Start in die Selbstständigkeit erst ermöglichte. Welchen Herausforderungen sie sich als Einzelunternehmerin dennoch stellen musste, erzählt sie uns im Interview.

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Katarina von Verschuer

Hallo Katarina! Du bist virtuelle Assistentin mit einem Fokus auf Socialpreneurship. Wann hast du dich dazu entschlossen ein Unternehmen zu gründen und was hast du zuvor beruflich gemacht?

Hallo Kathleen! Als ich unser viertes Kind erwartete, wurde uns klar, dass ich im Angestellten-Verhältnis zeitlich wenig flexibel bin. Außerdem reisen wir sehr, sehr viel. Als virtuelle Assistentin kann ich jederzeit und überall auf Kundenwünsche eingehen. Zuvor war ich lange Zeit in der Management- und Vorstandsassistenz mehrerer IT-Unternehmen tätig. Das waren teilweise 60-Stunden-Wochen. Jetzt eben in Eigenregie.

Welche Erfahrungen hast du als Frau bei der Gründung gemacht? Gründen Frauen anders als Männer?

Mir wurde von allen Seiten zugesprochen. Meine Familie, die mich überhaupt darauf brachte, ein Unternehmen zu gründen, steht hinter mir. Auch Freunde und sogar der Geschäftsführer des Unternehmens, aus dem heraus ich gründete, sind begeistert. Ich hatte bereits vor der Gründung ein großes Netzwerk an Unternehmer:innen, die ich im Vorfeld unterstützte. Das war schon immer ein Geben und Nehmen. Diese durchweg positiven Erfahrungen haben mich auch darin bestärkt, noch einen Schritt weiter zu gehen. Ich gründe gerade das zweite Unternehmen mit vier weiteren Unternehmer:innen. Da mein Partner in Vollzeit angestellt arbeitet, ist natürlich sehr viel Absprache und Organisation erforderlich. Ohne ihn geht’s nicht.

Die Männer, die in meinem Umfeld gegründet haben, unterscheiden sich explizit darin, dass die Care-Arbeit oft von den Partner:innen übernommen wird. 

Ob es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen in der Gründung gibt, habe ich so konkret noch nicht überlegt. Beim Nachdenken fällt mir auf: Die Männer, die in meinem Umfeld gegründet haben, unterscheiden sich explizit darin, dass die Care-Arbeit oft von den Partner:innen übernommen wird. Die konnten sich mit weniger Organisation dem Unternehmen widmen. Außerdem erscheinen mir männliche Gründer risikofreudiger.

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse konntest du in die Gründung einbringen? Und in welchen Bereichen gab es noch Nachholbedarf? 

Naja, ich kann eben sehr gut und vor allem zügig organisieren. Außerdem hatte ich bereits ein großes Netzwerk, wie schon erwähnt. Auch lese ich mich gerne in Gesetze ein und riskiere den Sprung ins kalte Wasser. Zwei der Kundinnnen, für die ich tätig bin, haben bereits vor der Gründung auf mich gewartet. Die Akquise lief also längst. Außerdem konnte ich Berufserfahrung in allen Bereichen nachweisen und durch fließende Sprachkenntnisse und kulturelles Verständnis war der Start mit internationalen Kund:innen einfacher. Ich komme aus einer IT-versierten Familie, Digitalisierung und technologische Aspekte waren somit kein Hindernis für mich.

Nachholbedarf habe und hatte ich in allen Belangen rund um Social Media und Marketing. Ich befasse mich damit, gebe aber diese Themen an befreundete Unternehmer:innen ab. 

Wie hast du deine Zielgruppe bestimmt?

Eigentlich hat die Zielgruppe mich bestimmt. Wir leben einen vergleichsweise nachhaltigen Lebensstil. Wenn ich beim Netzwerken erzähle, dass ich per ÖPNV und E-Bike reise und meine Hardware refurbished kaufe oder im Elevator Pitch (Darstellung meines Unternehmens in einer Minute) vortrage, mit wem ich andere Unternehmer:innen zusammen bringen möchte, kommen Interessierte ganz einfach auf mich zu. Da ist z.B. die Autorin mit dem Schauspieler oder die Lehrerin mit dem Verein für nachhaltige Bildung.

Was unterscheidet KAVA von Wettbewerbern, was sind deine Stärken und Besonderheiten?

Ein Vorstand, für den ich einmal tätig war, formulierte das so: „Ich brauche eine Management Assistenz mit fließenden Fremdsprachenkenntnissen und Köpfchen. Da passen Sie als eine Vielfach-Mutter, die in den USA gelebt hat, bestens!“

Ich bin für alle Seiten tätig: Wachsende Start-ups und Einzelunternehmer:innen, mittelständische Unternehmen und milliardenschwere Konzerne. Manchmal spreche ich in einem Verkaufsgespräch deutsch, französisch, englisch und italienisch. Außerdem liebe ich (wirklich!) die vorbereitende Buchhaltung oder die Steuererklärung und die damit verbundenen Besonderheiten. Französische Videos versehe ich mit Untertiteln in verschiedenen Sprachen. 

Du bist Einzelunternehmerin. Was ist deiner Meinung nach die größte Herausforderung, der sich Einzelunternehmer stellen müssen? 

Viele Einzelunternehmer:innen bauen sich von Grund auf das Unternehmen im Alleingang auf und möchten sich mit Bestimmungen und Gesetzen wie z.B, der DSGVO nicht auseinander setzen müssen. 

Würdest du es wieder tun?

Ja, ich würde jederzeit wieder gründen, was ich ja aktuell auch mit einem zweiten Unternehmen realisiere. Das ist ein Unternehmen mit Sitz im europäischen Ausland, das Sprachlehrer:innen und -schüler:innen verbindet. Auch hier sehe ich mich in der Verantwortung, Gesetzestexte zu lesen und die Buchhaltung zu managen.

Welche Bedeutung haben digitale Tools für dein Unternehmen? Stichwort Corona-Krise: Bekommt Digitalisierung für dich und dein Geschäftsmodell einen neuen Stellenwert?

Da ich ausschließlich digital arbeite, spielt mir die Digitalisierung und – ja, ich gebe es zu – auch die Pandemie, in die Hände. Die virtuelle Assistenz scheint gefragter denn je und der Markt an digitalen Tools wird immer breiter. Alleine an Buchhaltungstools ist die Auswahl nicht mehr überschaubar.

Du hast dich auf Zandura, der Plattform zur digitalen Neukundengewinnung registriert. Warum? Welche Ziele verfolgst du damit?

Wie schon gesagt, netzwerke ich den Großteil der Zeit, den ich in die Akquise investiere. Als Jungunternehmerin schätze ich Zandura als Plattform für die regionale Kundengewinnung und für mein unternehmerisches Know-how. Ich nutze zum Beispiel rechtssichere Vorlagen, die zum Download bereit stehen, erhalte den Newsletter und lese das Magazin gerne.

Ich habe mir auch gleich einen Unternehmenseintrag gesichert und meine Angebote eingetragen. Das waren nur wenige Klicks, selbsterklärend und hat mir gut gefallen.

Was sind deine Top 3 Marketing-Kanäle?

Top 1 sind ganz klar Empfehlungen. 95 % meiner Aufträge erhalte ich durch private oder berufliche Kontakte, die teilweise schon Jahrzehnte bestehen. 

Top 2 sind Netzwerkveranstaltungen oder Veranstaltungen mit beruflichem Kontext online sowie offline. 

Top 3 sind Social-Plattformen wie Xing/LinkedIn und Facebook.

Dein Unternehmen ist noch jung. Auf welche Erfolge bist du seit deiner Gründung besonders stolz und welche Meilensteine willst du in den kommenden 12 Monaten erreichen?

Ausgehend davon, dass ich zuvor in Teilzeit einen Bruchteil meines jetzigen Umsatzes verdient habe, bin ich besonders stolz darauf, finanziell unabhängig zu agieren. Mein Unternehmen lief deutlich schneller an als gedacht. Eine sechsköpfige Familie nach wenigen Monaten ernähren zu können, hatte ich nicht erwartet.

Mein nächstes Ziel ist es, mit drei oder vier weiteren virtuellen Assistent:innen an Bord zu arbeiten. Ich kooperiere bereits mit drei virtuellen Assistent:innen, die mich großartig unterstützen. Dieses Team möchte ich weiter ausbauen.

Dann wünschen wir dir, dass es im gleichen Tempo genauso erfolgreich für dich weitergeht! Vielen Dank und Bleib gesund!

Danke, Kathleen!

So erreichst du Katarina von Verschuer und KAVA:

KAVA Logo

Für Unternehmer, die nachhaltig und sozial wirtschaften, übernimmt Katarina von Verschuer das Backoffice, den Vertrieb und die vorbereitende Buchhaltung. Außerdem lektoriert und transkribiert die virtuelle Assistentin deine Inhalte in mehrere Sprachen. 

Auf Zandura, der Plattform zur digitalen Neukundengewinnung kannst du die Dienstleistungen von Katarina buchen. Hier geht´s zum KAVA-Unternehmensprofil auf Zandura.

Ihren Werdegang und die komplette Bandbreite aller KAVA-Serviceangebote schildert Katarina außerdem auf der Website von KAVA.

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Über den Autor

Kathleen Händel

Kathleen schreibt im Magazin von Zandura und Unternehmenswelt über die wichtigsten News für Gründer und junge Unternehmen. Digitale Trends, Tipps für deine Marke, Gründungs- und Wachstumschancen erfährst du hier. Zuvor war Kathleen für Social Start-ups, Stiftungen und digitale Plattformen redaktionell verantwortlich. Seit 2019 ist Kathleen Chefredakteurin von Zandura.

Bild-Urheber:
Katarina von Verschuer

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