· Achtsamkeit & Resilienz

Rayk Hahne: Robin Hood der Unternehmensberatung

„Ich bezeichne uns gerne als die Robin Hoods der Unternehmensberatung Wir nehmen das Wissen von den Großen und geben es den Kleinen, weil das am meisten Spaß macht.“ Rayk Hahne ist Spitzensportler, Unternehmensberater, Autor & erfolgreicher Podcaster. Als ZANDURA-Partner unterstützt Rayk Unternehmer bei der Fokussierung ihrer persönlichen Ziele. Ein Interview.

Die perfekte Zielplanung für dein Unternehmen

Unternehmensberater Rayk Hahne kommt mit dem BMX zum Interview

Hallo Rayk, schön, dass du Zeit gefunden hast. Erzähl uns ein bisschen über deinen wechselvollen Werdegang? Wer ist die Unternehmerpersönlichkeit Rayk Hahne?

Ja, vielen Dank und schön, dass es geklappt hat. Also mein Leben ist relativ simpel, es gab immer zwei rote Linien in meinem Leben, der Sport und die Unternehmensberatung und beides hat sich fortwährend durchgezogen. Mal die eine Sache im Fokus, mal die andere.

Dass ich Sportler werden musste, lag einfach schon in meiner Kinderstube meine Eltern waren beide Trainer im Leistungssport gewesen, und meine Mutter konnte sich durchsetzen, deswegen war klar schon vor meiner Geburt, dass ich Leichtathletik machen würde und dass das Ziel ist, dass ich dann immer mal bei Olympia mitlaufen kann, das war auch der Plan und ich wurde darauf getrimmt.

Es war für mich absolut normal, schon vor dem Schuleintritt sechs Trainingseinheiten in der Woche zu absolvieren.

Ich habe das Laufen nicht zu Hause gelernt, sondern auf der Tartanbahn. Mein Buddelkasten war die Weitsprung-Grube, das waren die Dinge, die meinen Alltag bestimmt haben. Es war für mich absolut normal, schon vor dem Schuleintritt sechs Trainingseinheiten in der Woche zu absolvieren und das hat auch gut geklappt, weil dann mit der Bundesförderung und der Karriere sah es so aus, als würde alles entsprechend nach Plan laufen. Als dann mit 12 das große Ende kam und ich Pfeiffersches Drüsenfieber und eine schwere Herzbeutel-Enzündung bekommen habe, da hat mich das komplett rausgeschmissen.

Mit 17 Jahren zum BMX-Profi

Ich stand vor dem Nichts, konnte gar keinen Sport mehr machen, hatte ein hartes Leistungsdefizit und wir konnten einfach nicht mehr aufschließen. Da musste ich mir dann was Neues suchen, bin dann bei Breakdance gelandet und habe dadurch letzten Endes neue Passionen gefunden, konnte meine Energie in eine neue Richtung lenken, bin darin auch sehr schnell gut geworden, weil ich ja diese Trainings-Muster in mir hatte, hab dann mit 17 meinen eigentlichen Sport das BMX Flatland kennen gelernt und habe da entsprechend Vollgas gegeben und bin da entgegen aller Erwartungen nach zwei Jahren Profi geworden und habe wirklich 7-8 Stunden und sieben Tage die Woche trainiert, Vollgas gegeben, alles da rein gepackt und dann mit dem EM- und WM-Titel vor zwei Jahren auch meine Karriere entsprechend beendet. 

Eisbaden und Apnoe-Tauchen als Meditation

Seitdem widme ich mich eher anderen Dingen wie dem Eisbaden, dem Apnoe-Tauchen, alles Dinge, die eher meditativen Anspruch haben, nicht mehr das Leistungsbezogene. Aber das war so der sportliche Werdegang, der sich immer durchgezogen hat. Nach wie vor habe ich mindestens ein oder zwei Trainingseinheiten pro Tag und verbringe einfach viel Zeit mit körperlicher Aktivität.

Der unternehmensberatende Teil ging los, als ich 12 war, als wir mit mit unserer kleinen Breakdance-Truppe keine Auftritte hatten, war die Frage: Wo kommen die nächsten Auftritte her? Dann habe ich einfach den Hörer in die Hand genommen, hab einfach ganz wild als 12-Jähriger ohne Plan, einfach Kaltakquise gemacht wie ein Wahnsinniger. Das hat überhaupt nicht gut funktioniert, aber irgendwann hat jemand einmal gesagt: Bitte ruf nicht mehr an, wir buchen euch und dann wurde ich langsam auch besser. 

Oma weiß Bescheid

Mit 16 hat meine Oma mich dann drauf gebracht: Rayk, du musst mal was Richtiges in deinem Leben machen, brauchst einen Plan B und dann ist mir dieses Buch in die Hand gelangt. Das war damals  „Beraten und verkauft“ von Thomas Leif über die Schattenseiten der Unternehmensberatung.

Dort habe ich dann für mich ganz viel rausgezogen und festgestellt: Ja, Unternehmensberater, das sind wohl alles böse Menschen. Aber das, was für mich zwischen den Zeilen stand, war auch, als Trainer lernst du Dinge und gibt diese an andere Menschen weiter. Das machst du als Unternehmensberater auch, also wirst du Unternehmensberater und so habe ich mit 16 den Entschluss gefasst.

Ich habe eine Ausbildung zum Steuerfachangestellten mit Abitur gemacht hat, war bei einer Unternehmensberatung für Zahnärzte und habe schon mit 17 damals Praktikas bei den ganz großen Beratungshäusern gemacht. Inzwischen habe ich meine eigene Unternehmensberatung aufgebaut, die rein digital funktioniert und vor allem Kleinst-Unternehmen Zugang gibt zu sehr hochwertigem Wissen. 

Wie kam es zu deiner “zweiten” Karriere als Unternehmensberater? Hattest du einen Schlüsselmoment?

Das hat sich in der Folge einfach alles so zusammengesetzt und ich konnte ja Kaltakquise (schmunzelt) und deswegen habe ich damals einfach einen der Vorstände der Boston Consulting Group in Deutschland angerufen und hab gesagt: Hey, Ich bin ein cooler Typ, ich muss ein Praktikum bei euch machen. Und der war so verdutzt darüber, dass ihn ein 16-jähriger einfach anruft, der überhaupt keinen Plan hatte, dass er mir eine Chance gegeben hat und so habe ich einen ersten Einblick bekommen.

Dadurch konnte ich auch früh verstehen, wie die Branche funktioniert. Wie das Spiel auch funktioniert, konnte feststellen, was davon ich nicht haben möchte, was nicht meinem Ethos entspricht. Und das war quasi der Grundstein und ich hatte immer schon ein Faible, gerade auch für die Kleinstunternehmen, weil ich gerade als Steuer-Fachangestellter auch sehr sehr unschöne Beispiele erlebt habe. 

Dass ein Mandant von uns sich damals das Leben genommen hat, weil er nicht das nötige Wissen hatte, um diese schwere Zeit zu überwinden. Das war für mich auch der Grundstein, dass ich gesagt habe, ich kann mit meinem Sport zwar viel erreichen, aber ich glaube, langfristig gesehen kann ich als Unternehmensberater einfach mehr, mehr Menschen helfen.

Du erreichst deine Zielgruppe auf unterschiedlichen Kanälen und bist erfolgreicher Gastgeber im Podcast „Unternehmerwissen in 15 Minuten“. Für wen ist das Format geeignet und was genau lernen Zuhörer bei dir?

Wir richten uns vor allem an Selbstständige, die Unternehmer werden wollen. Das sind in Deutschland knapp 3,5 Millionen Unternehmen, die zwischen null bis zehn Angestellte haben. Die größten Pläne, die wir betreuen, haben eher so 50 Mitarbeiter, aber so zwischen null bis 50 Mitarbeitern, das sind die Leute an die wir uns vor allem richten.

Warum? Weil sich diese Menschen keinen klassischen Unternehmensberater einkaufen können, weil das Budget einfach nicht dafür da ist. Es gibt Menschen, die nehmen zwischen 2.500 bis 7.500 Euro pro Tag für eine Beratung. Und über den Podcast habe ich versucht, zum einen die immer gleichen Fragen zu beantworten, die ich aus diesem Klientel bekomme und das völlig egal ob man Zahnarzt ist, Rechtsanwalt, einen Handwerksbetrieb führt oder als freiberufliche Grafikdesignerin arbeitet.

Ich bezeichne uns gerne als die Robin Hoods der Unternehmensberatung Wir nehmen das Wissen von den Großen, geben es den Kleinen, weil das am meisten Spaß macht, weil man da den größten Hebel hat aus meiner Sicht. 

Mehr zum Podcast: Unternehmerwissen in 15 Minuten

Was glaubst du, welchen Anteil hatte dein persönliches Umfeld an deinem Werdegang?

Mein Umfeld hat es mir nicht einfach gemacht, sagen wir mal so. Ich hatte eine doch schwierigere Kindheit als geplant, mit Trennung der Eltern, Alkoholikern in der Familie und hin und her. Das war schon alles sehr bewegt und sehr viel durcheinander und natürlich am Anfang der Pubertät, wo man viel Rückhalt und Substanz braucht, nicht förderlich.

Dann hatte ich keinen Mentor, der mich gezogen hat oder so was. Das hat sich später alles erst entwickelt, und auch da war es nicht mehr so einfach. Ich war auch nie der Mensch, der irgendwie so Everybody's Darling war, der durch Charme oder sowas glänzen konnte.

Ich war immer schon eher der Eigenbrötler mit sehr kantigem Charakter, und ich habe es meinem Umfeld auch nicht einfach gemacht, aber ich glaube, mein Umfeld hat es mir auch nicht einfach gemacht.

Ehrgeiz, Disziplin und Durchhaltevermögen

Es gab letzten Endes nur drei Dinge, die mich irgendwie da durch gebracht haben, das waren mein Ehrgeiz, Disziplin und Durchhaltevermögen. Das war etwas, worin ich immer sehr gut war, also wenn ich mich in etwas festgebissen hatte, dann konnte ich das auch durchziehen bis zum letzten. Das hat mich zwar auch bis zu meinem schlimmsten Moment gebracht, mein Fast-Herzinfarkt mit Mitte 20. Aber es hat mir auf der anderen Seite auch gezeigt, was möglich ist.

Das inzwischen steuern und lenken zu können, schenkt mir heute ein sehr friedvolles Leben, was natürlich immer noch Höhen und Tiefen hat, aber nicht mehr mit diesen krassen Tiefschlägen, wie es früher der Fall war. 

Wie funktionieren Rayk Hahne der Business Coach und die RH UNTERNEHMERWISSEN GmbH zusammen? Wie ist dein Team aufgestellt und welche Agenturleistungen bietet ihr an?

Es gibt nicht zwei verschiedene Dinge, es gibt nicht Rayk Hahne und Unternehmerwissen. Aktuell sind wir ein Team von 20 Leuten und wir helfen kleinen und mittelständischen Unternehmen dabei, ihr Unternehmen so zu strukturieren, dass es auch ohne den Unternehmer funktioniert.

Das heißt, wir geben ihnen mehr Sicherheit und sorgen dafür, dass der Unternehmer sich aus den Kern-Prozessen nach und nach herauslösen kann, damit er halt selbst nicht immer die größte Arbeitslast tragen muss. Das ist unser Haptthema.

Wie machen wir das? Ich habe ein Buch geschrieben zum Thema Der perfekte Unternehmertag. Wir haben verschiedene Online-Kurse und Formate gemacht und veranstalten den Unternehmer-Kader, eine Betreuung, wo wir letzten Endes mit wirklich regelmäßigem Trainingsplan und im Austausch mit verschiedenen Unternehmern dafür sorgen, dass jeder sehr gut und günstig Zugang zu hochwertiger Unternehmensberatung bekommt und immer mit dem Ansatz, dass die Unternehmer sich selbst weiterentwickeln.

Ja, das heißt, wir beten nichts vor, sondern wir geben didaktische Konzepte, die vor allem dafür gemacht sind, dass jeder Unternehmer eigenständig diese Dinge auch anwenden und umsetzen kann, mal schneller, mal langsamer. Aber jeder hat jetzt die Chance dazu.

Wir freuen uns, dass du als Webinar-Referent und ZANDURA-Partner auf unserer Plattform deine Expertise teilst. Wer sollte sich das Webinar Die perfekte Zielplanung auf keinen Fall entgehen lassen?

Die perfekte Zielplanung ist vor allem für die Menschen, die Herausforderungen darin haben, alle Lebensbereiche unter einen Hut zu bringen. Das heißt immer dann, wenn ich als Selbstständiger vor der Herausforderung stehe, soll ich mehr arbeiten, mehr Vertrieb machen, soll ich viel für die Familie da sein, soll ich mich mehr um meine Gesundheit kümmern, soll ich Dinge machen, die überhaupt nichts mit der Arbeit zu tun haben....

Wer damit Herausforderungen hat, in dieser Gemengelage sich zurechtzufinden und da einfach eine klare Linie möchte und vor allem auch eine Bestätigung von dem vielleicht bestehenden Weg oder vielleicht ein Geraderücken von dem, was man eigentlich möchte, für den ist dieses Webinar geeignet.

Ich selbst war damals komplett überfordert, ich habe alle Fehler selbst gemacht, ich dachte, Je mehr ich arbeite, desto glücklicher werde ich. Das Gegenteil war der Fall, und ich kannte noch gar keine Leitlinien. Ich wusste nicht, wann ich angekommen war, welche Ziele ich wirklich hatte, weil mir das niemand gezeigt hat.

Und dafür ist genau das Webinar gedacht, das heißt in der perfekten Zielplanung geht es darum, dass wir den Unternehmern Werkzeuge an die Hand geben, dass sie für sich vielleicht eine Entscheidung treffen können, wo sie hin wollen, wie sie das erreichen, und vor allem auch, wo sie momentan stehen. 

Was ist das Wichtigste, das du als Coach im Webinar mit auf den Weg geben kannst? Muss ich über das Mindset eines Leistungssportlers verfügen, um meine Ziele zu erreichen?

Nein, auf keinen Fall. Die Frage ist doch: Was ist Erfolg für dich persönlich und wie definiert man seinen eigenen Erfolg?

Der Vorteil beim Profisportler ist, dass er ganz klare Regularien und Normen hat, die einfach verankern, wann ein Ziel erreicht ist und wann nicht.

Das heißt wenn du der Schnellste sein willst, wenn du weit springen willst, wenn du der Erfolgreichste in einem Bereich sein willst, gibt es dafür ganz klare Richtlinien und Zielwerte, und das muss ich sagen, ist etwas, was mir das Arbeiten immer leichter gemacht hat. Wenn ich genau wusste ok, ich habe eine Zahl, die muss ich erreichen und dann habe ich es geschafft, fertig, und wenn ich das schneller geschafft habe als andere, super und wenn ich mehr Zeit dafür brauche, dann ist es auch ok, weil dann weiß ich woran ich arbeiten kann und das ist am Ende des Tages aus meiner Sicht das Wichtige.

In diesem Seminar geht es vor allem darum, auch ein bisschen Seelenfrieden zu bekommen und zu wissen, man muss nicht der Überschall-Milliardär sein, der irgendwie 100 Stunden die Woche abreißt. Nein, oft sind die Menschen viel glücklicher, die mit vermeintlich weniger auskommen, die aber für sich eine klare Linie haben und wissen, wann der Punkt erreicht ist, an dem sie sagen, dass es genug ist. 
 
Das ist aus meiner Sicht das Wichtigste, sich selbst einfach klar zu machen: Wann ist es genug und dann halt auch loslassen zu können.  

Profisportler Rayk Hahne trainiert mit seinem BMX-Rad
In seiner aktiven Zeit als BMX Flatland Profi wurde Rayk u.a. Europameister und WM-Dritter.

Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Eigenschaften, über die jede Unternehmerin und jeder Unternehmer verfügen sollte?

Sehr sehr gute Frage und absolute Ich-Botschaft in meiner Wahrnehmung, so wie ich die Welt empfinde, so wie ich auf die Dinge blicke.

Ich finde das Allerwichtigste ist, dass man zufrieden sein kann, dass man sagen kann, es ist genug, dass man nicht ein ständiges Streben nach höher, schneller, weiter hat, sondern, dass man zwar strebsam ist und natürlich Dinge erreichen will, und das auch bis zum Lebensende, aber dass man auch in der Lage ist, Dinge zu würdigen, dass man in der Lage ist, auch mal innezuhalten, Dinge zu reflektieren und sich daran zu erfreuen. Das finde ich persönlich, ist die wichtigste Eigenschaft.

Nur wenn man über diese Eigenschaft verfügt, hat man den Garant dafür, auf dem Weg nicht kaputt zu gehen. Ich habe zu viele Menschen kennengelernt, die ihren eigenen Ansprüchen nicht gerecht werden konnten und dadurch ins Messer gelaufen sind und teilweise am eigenen Erfolg zerbrochen sind. Wo man nach außen gedacht hatte, diese Menschen hätten doch alles erreicht, aber sie haben sich trotzdem beispielsweise das Leben genommen, wie man es von vielen Künstlern kennt und von vielen Sportlern, auch da gibt es sehr hohe Ziffern. Das ist nicht ganz so publik, aber es gibt viele, die aus diesem ewigen Weiterstreben einen Teufelskreis entwickeln.

Für sich selbst einschätzen zu können: Wann ist es okay und wann kann man auch anderen das Feld überlassen. Wann hat man seinen Teil für sich persönlich erreicht und geleistet? Das finde ich, ist die wichtigste Eigenschaft.

In der aktuellen Situation aus Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation, welchen Rat gibst du Unternehmerinnen und Unternehmern im anspruchsvollen Tagesgeschäft ihre Ziele nicht aus den Augen zu verlieren?

Ja, welchen Tipp gebe ich? Es gibt immer äußere Einflüsse, die es mal schwerer, mal leichter machen. Es gibt auch Menschen, die jetzt gerade durch die Krise, durch die Pandemie oder den Krieg sehr stark profitieren. Und es gibt Menschen, die dadurch halt sehr viel Negatives erfahren.

Es gibt immer Fluch und Segen, Yin und Yang oder Feuer und Wasser, das ist immer so. Die Frage ist: Wo stehe ich gerade? Wenn ich gerade die Chance habe, auf der Welle mit zu surfen, dann muss ich das voll auskosten, muss jetzt reinhauen, weil es wird auch wieder genau der gegenteilige Fall sein. Es wird irgendwann etwas geben, was mir komplett den Wind aus den Segeln nehmen wird und es mir sehr viel schwerer macht und darauf muss ich vorbereitet sein. 

Langfristige Zielplanung als wichtigstes Werkzeug

Deswegen finde ich persönlich langfristige Zielplanung sehr wichtig, Bei uns ist die langfristige Planung das wichtigste Werkzeug. Der perfekte Unternehmertag, an dem man sich einfach ein Idealbild aufmalt. Und dieses Idealbild hilft über weite Strecken hinweg.

Das heißt, selbst wenn es extrem gut läuft und scheinbar nicht mehr besser sein könnte, dann hilft es, dass man den Horizont nicht aus den Augen verliert und dass man auch, wenn gerade die Kasse klingelt, und alles scheinbar gut ist und diese Wachstumsschmerzen aber da sind und die tun mindestens genauso weh wie Verlust-Schmerzen, dass man dabei halt einfach ein klares Bild behält und seiner Linie treu bleibt.

Genau so ist es auch auf der anderen Seite, wenn alles scheinbar gerade gegen einen läuft, dass man trotzdem aufgrund dieses Leitbildes, das man im Kopf hat, in der Lage ist ein langfristiges Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Was ich persönlich wichtig finde, in sehr angespannten Phasen, wo viel Hektik ist, dass man in der Lage bleibt auf die wesentlichen Dinge zu achten.

Das heißt, wenn ich jetzt viele Wochen Sport und Familie vernachlässige, auch mich selbst vernachlässige, dann fordert das seinen Tribut. Dann habe ich vielleicht im Unternehmen viel Vermögen aufgebaut, aber zahle dies mit einem sehr hohen Preis, beispielsweise wenn mich der Partner oder die Familie verlässt oder meine Gesundheit in die Brüche geht oder ich einfach inhaltliche Leere verspüre.

Ausgeglichenheit ist wichtig, und das ist auch einer der Gründe, warum wir im Webinar entsprechend darauf eingehen, worum es in meinem Buch geht, in unseren Kursen und Angeboten, dass man einfach einen Kompass hat, der die Menschen durch diese Zeit begleitet.

Last but not least das Stichwort Achtsamkeit & Resilienz: Ist das nicht alles doch ganz schön viel und läufst du nicht Gefahr erneut in die 100h-Falle zu tappen?

Sehr kecke Frage! (lacht) Natürlich rennst du nicht selber wieder voll ins Messer rein und machst dich wieder unglücklich und arbeitest wieder 100 Stunden die Woche. Ich hoffe, dass mir das nie wieder passiert.

Ich war kurz vorm Herzinfarkt. Ich habe einen sehr sehr teuren Preis meiner Gesundheit bezahlt, ich habe mein gesamtes Umfeld vergrault und hab meine Kunden vergrault, habe alles kaputt gemacht, ich habs geschafft jeden einzelnen Lebensbereich komplett zu pulverisieren und mich ins absolute Aus zu stoßen und im absoluten Nichts zu landen. Ich hatte Glück, dass ich ein paar Menschen um mich herum hatte, die mehr in mir gesehen haben, als ich in mir und die mich damals aus dieser Zeit heraus gezogen haben.

Ich weiß, dass ich diese Karte in der Form so wahrscheinlich nie wieder spielen kann. Diese Chancen, wenn dich jemand bei einem Unfall auf der Landstraße durch Zufall findet, die hat man nicht oft im Leben, und dafür muss man sehr viel Dankbarkeit und Wertschätzung haben, und das ist zum einen für mich auch der Leitstern, dass ich da einfach extrem sensibel bin, weil ich immer natürlich auch diese Angst habe, wieder in diese Falle rein zu laufen und mich davor einfach auch schützen möchte.

Der perfekte Unternehmertag

Wenngleich ich einfach auch für mich jetzt schon seit vielen Jahren den Modus gefunden habe, das mir das gar nicht mehr passiert. Ich bin einfach so angekommen in dem, wo ich sein möchte mit meinem perfekten Unternehmertag, dass ich mich in der Lage fühle, das anderen Menschen zuteil werden zu lassen. Wenn ich sehe, welche Entwicklung unsere Teilnehmer haben, was sich dort für Dinge ergeben, dann bin ich extrem dankbar dafür, weil das am Ende des Tages genau der Weg ist, den wir halt auch suchen – anderen Menschen den perfekten Unternehmertag zu ermöglichen.

Teilweise kenne ich jetzt auch schon Leute, die meine Konzepte adaptieren und das ihren Teilnehmern mit an die Hand zu geben und das erfüllt mich mit besonderem Stolz, denn das ist am Ende des Tages genau das worauf es ankommt.

Das Wissen ist da, es ist verfügbar und je mehr Menschen davon profitieren, umso besser und wir schaffen einen einfachen Zugang und wollen einfach eine Million Unternehmer damit erreichen und sie noch besser machen.

Rayk Hahne macht einen Spaziergang an einer Uferpromenade
Die Gelassenheit von heute hat sich Rayk erarbeiten müssen, u.a. mit seinem Modell der vier Lebensbereiche.

Webinar: Die perfekte Zielplanung für Unternehmen

Die perfekte Zielplanung für Unternehmer hat bereits hunderten Selbstständigen dabei geholfen, mehr Fokus, Disziplin und Ausgleich in ihren Alltag zu bringen und ihre Ziele so schneller und effektiver zu erreichen.

Im ZANDURA-Webinar mit Rayk Hahne erfährst du in kompakten 60 Minuten:

  • was die 3 Geheimnisse wirklich effektiver Zielplanung sind,
  • woran die meisten Unternehmer scheitern und wie du es anders machst,
  • wie du langfristig mehr Fokus, Disziplin und Ausgleich in deinen Alltag bringst,
  • wie du deine Unternehmerwoche so strukturierst, dass du deine Ziele garantiert erreichst.

Das kostenfreie Live-Webinar startet am Mittwoch, 06.04.2022 um 10:00 Uhr. All unsere Live-Webinare haben einen interaktiven Q&A-Teil. So kannst du über Chat deine Fragen einfach direkt an den Referenten stellen. Anschließend steht die Aufzeichnung 24/7 in der Mediathek zur Verfügung.

➔ Jetzt weiter zum Webinar Die perfekte Zielplanung für Unternehmen

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Über den Autor

Kathleen Händel

Kathleen schreibt im Magazin von Zandura und Unternehmenswelt über die wichtigsten News für Gründer und junge Unternehmen. Digitale Trends, Tipps für deine Marke, Gründungs- und Wachstumschancen erfährst du hier. Zuvor war Kathleen für Social Start-ups, Stiftungen und digitale Plattformen redaktionell verantwortlich. Seit 2019 ist Kathleen Chefredakteurin von Zandura.

Bild-Urheber:
RAYK HAHNE

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