FAQ: Digitalisierungsstrategie entwickeln
Wie gelingt eine nachhaltige Digitalisierungsstrategie?
Ist digitale Führungskompetenz in Unternehmen Neuland?
Jede/r vierte Beschäftigte im Mittelstand wird auch nach Ende der Homeoffice-Verordnung vollständig zuhause arbeiten. Dies ergibt sich aus einer aktuellen Befragung der Unternehmensberatung Baulig Consulting. Auskunft gaben 200 Entscheider aus deutschen Firmen mit bis zu 250 Mitarbeitern. Rund ein Fünftel der Mitarbeiter werde demnach auch künftig bis zu 50 Prozent der Arbeitszeit im Homeoffice erbringen. (vgl. die Angaben im Original-Beitrag von Springer Professional)
Für Inhaber, Chefinnen und Führungskräfte bedeutet das auch jenseits der vierten Welle eine besonders ausgeprägte Fähigkeit zu digitaler Führungskompetenz.
Was ist digitale Führung?
Die Springer-Autoren Martin A. Ciesielski und Thomas Schutz bezeichnen digitale Führungskompetenz als sogenannte:
Meta-Querschnittskompetenz im digitalen Zeitalter
Digitale Führungskompetenz beinhalte demnach im Kern vier zentrale Fähigkeiten:
- Führungskompetenz an sich,
- Medienkompetenz in Wort und Bild bis hin zum Computerspiel
- Interkulturelle und generationenverbindende Kompetenz
- Innovationskompetenz
Wettbewerbsfähig am Markt und in der Wahl der Fachkräfte seien in Zukunft diejenigen Unternehmen, welche:
- die richtige Ansprache treffen sowie
- die individuell passende Auswahl von Tools für die interne Zusammenarbeit.
Doch genau an dieser Stelle besteht für viele kleine und mittelständische Unternehmen Nachholbedarf. Sechs von zehn der eingangs durch Baulig Consulting befragten Entscheider hat den Eindruck, dass wichtige Vorgaben und Informationen unter Beschäftigten nicht richtig ernst genommen würden, erfolgte deren Übermittlung durch digitale Tools und Kanäle. Sieben von zehn Führungskräften konnten zudem die Motivation ihrer Beschäftigten nur schwer einschätzen.
Die richtige Ansprache und die passenden Tools für die virtuelle Zusammenarbeit können das Team beflügeln, auch wenn es nicht in einem Raum zusammensitzt.
- Markus Baulig, Geschäftsführer von Baulig Consulting und Studien-Herausgeber
Zukunft der Arbeit: Wie werden wir im Jahr 2040 arbeiten?
Welche Szenarien sind nach Corona und im Zuge der weiteren technologischen Entwicklungen für die künftige Gestaltung der Arbeitswelt in Deutschland realistisch?
Die Denkfabrik des BMAS hat im Juni ihre Überlegungen zum Thema "Arbeit weiter denken – Ausblick auf die Arbeitsgesellschaft 2040" im Rahmen einer virtuellen Konferenz zur Diskussion gestellt. Der Konferenz vorgeschaltet war "ein mehrmonatiger partizipativer Prozess der Strategischen Vorausschau" zum Ausblick auf mögliche Arbeitsgesellschaften, wie sie im Jahr 2040 vorstellbar sind.
Die Ergebnisse des Ausblicks entstanden in Zusammenarbeit mit den Zukunftsforscher*innen von Foresight Solutions und dem Institut für Innovation und Technik.
„Arbeit weiter denken – Ausblick auf die Arbeitsgesellschaft 2040“
Die 4 Zukunftsbilder einer fiktiven, aber möglichen Arbeitsgesellschaft 2040 (lt. Entwurf):
- Smarte Maschinen-Gesellschaft: Es herrscht demografischer Wandel und damit weiterhin eine schrumpfende und alternde Bevölkerung. Ein damit einhergehender, sich trotz Migration zuspitzender Fachkräftemangel wird durch Automatisierung kompensiert. Die Bekämpfung des Klimawandels und seiner Folgen erfolgt durch technologischen Fortschritt. Der Einsatz von (schwacher) Künstlicher Intelligenz (KI) findet flächendeckend statt.
- Plattform-Gesellschaft: Datengetriebene Geschäftsmodelle und flexible Projektwirtschaft sind die dominante Form der Wertschöpfung und Beschäftigung. Plattformen agieren als gesellschaftliches Ordnungsprinzip. Es herrscht fortdauernde Unsicherheit und Instabilität durch klimabedingte Naturkatastrophen, Pandemien und geopolitische Spannungen. Durch die weiterhin schrumpfende und alternde Bevölkerung besteht ein damit einhergehender, sich zuspitzender Fachkräftemangel.
- Welt des Netzwerkkapitalismus: Die Arbeits- und Unternehmenswelt wird durch internationale Unternehmensnetzwerke dominiert, die sich um zentrale Tech-Unternehmen gruppieren und dabei auch partiell staatliche Aufgaben übernehmen.
- Ressourceneffiziente Gesellschaft: Die mit harten Vorgaben durchgesetzte Dekarbonisierung der Wirtschaft hat zu einer schmerzhaften, aber erfolgreichen Transformation geführt, allerdings um den Preis von Wohlstandsverlusten.
Welches Zukunftsszenario ist am wahrscheinlichsten?
Die voranschreitende digitale Vernetzung von Mensch und Maschine und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten unterstreichen die Wahrscheinlichkeit der Zukunftsbilder 1 und 2 für eine fiktive, aber mögliche Arbeitsgesellschaft im Jahr 2040.
Unter dem Eindruck der Marktmacht von Konzernen wie Amazon, Google oder Facebook einerseits sowie der geopolitischen Neuordnung zum Ende des Kalten Krieges mit dem Zerfall der Sowjetunion, America First und der Aufstieg Chinas (Neue Seidenstraße) gewinnt eine mögliche Welt des Netzwerkkapitalismus gleichsam an Relevanz.
Inwieweit es Europa und insbesondere Deutschland bis 2040 gelingt, die eigene Wirtschaft klimaneutral umzubauen, kann kurz vor der Bundestagswahl weniger eindeutig beantwortet werden. Inmitten der "Konkurrenz" erscheint Variante 4 und die "Ressourceneffiziente Gesellschaft" deshalb per dato als vergleichsweise am wenigsten wahrscheinlich.
Wir wollen Technologie so nutzen, dass es den Menschen in Zukunft besser geht.
- Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Björn Böhning (SPD)
Ob sich der Wunsch von Staatssekretär Björn Böhning (SPD) tatsächlich erfüllen wird, hängt deshalb von vielen Faktoren ab, das zeigt bereits der starke Wettbewerb der fiktiven Zukunftsbilder.
Digitalisierung Jetzt: Entwickeln, Vernetzen, Verstehen
Mit Fördermitteln für die Digitalisierung wie z.B. der KfW-Digitalisierungskredit mit Nullzins oder Zuschüssen für Investitionen in die digitale Sicherheit unterstützen Bund und Förderbanken kleine Unternehmen beim Umsetzen ihrer Digitalisierungsstrategie.
Investitionen in digitales Know-how sowie neue Ideen für eine inklusive digitale Gesellschaft fördern darüber hinaus sowohl das Bundeswirtschafts- als auch das Bundesarbeitsministerium in ressortspezifischen Initiativen:
Gemeinwohlorientierte KI: Frist verlängert bis 7. Oktober 2021
Gründer, Innovatoren und Tüftlerinnen, die Zukunft neu denken, können sich noch bis zum 7. Oktober im Wettbewerb "Gemeinsam wird es KI" bewerben. Die Frist zur Einreichung der innovativsten Ideen rund um Künstliche Intelligenz wurde noch einmal verlängert. Im Rahmen des Wettbewerbs prämiert die Denkfabrik Digitale Arbeitsgesellschaft des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bis zu 30 Ideenskizzen mit einem Preisgeld von jeweils bis zu 20.000 EUR.
Digitalisierung gestalten: Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren
Die Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren sind ein zentraler Anlaufpunkt des BMWi für Unternehmen, die Digitalisierungsprojekte praktisch vorantreiben wollen. Ganz konkret die digitale Weiterbildung steht im Zentrum zahlreicher Wissensformate, die online und an den bundesweiten Standorten für Unternehmer*innen zumeist kostenfrei zugänglich sind. Die nächste relevante Veranstaltung ist der bevorstehende Mittelstand-Digital Kongress 2021. Das virtuelle und kostenfreie Event findet statt am 28. Oktober 2021 (14-18 Uhr).
LIVE-Webinar: Digitalisierungstrends für Unternehmen 2021
Wir fragen nach in Berlin! In unserem bevorstehenden Webinar steht uns der Bundestagspolitiker Dieter Janecek, Sprecher für Industriepolitik und digitale Wirtschaft bei Bündnis 90/ Die Grünen Rede und Antwort. Stell bereits vorab deine Frage zum Schwerpunkt Digitalisierung im Unternehmen, nachhaltige Zukunftstechnologien oder Formen der digitalen Förderung.
Über Dieter Janecek:
Dieter Janecek ist seit 2013 Mitglied des deutschen Bundestages, arbeitet im Ausschuss für die Digitale Agenda sowie im Ausschuss für Wirtschaft und Energie und ist zudem Mitglied in der Enquete-Kommission "Künstliche Intelligenz".
Über den Ausschuss Digitale Agenda:
Der Ausschuss Digitale Agenda diskutiert fachübergreifend die verschiedenen Aspekte der Digitalisierung und Vernetzung und stellt die Weichen für den digitalen Wandel in Deutschland. Der Ausschuss versteht sich als wichtiger Impulsgeber für die parlamentarische Arbeit. Im Ausschuss Digitale Agenda sitzen neben Janecek weitere insgesamt 21 Mitglieder aller Fraktionen, darunter u.a. der Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Klimaschutzteam der CDU Thomas Heilmann sowie der Generalsekretär der SPD-Bundestagsfraktion Lars Klingbeil.
Über die Enquete-Kommission der Bundesregierung:
Die Enquete-Kommission hat den zukünftigen Einfluss von Künstlicher Intelligenz (KI) auf das gesellschaftliche (Zusammen-)Leben, die deutsche Wirtschaft und die zukünftige Arbeitswelt untersucht. Zum Auftrag der Enquete-Kommission gehörte es, auf Basis ihrer Untersuchungsergebnisse den staatlichen Handlungsbedarf auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene zu identifizieren und zu beschreiben. Nach knapp über zweijähriger Arbeit überreichte die Enquete-Kommission ihren Abschlussbericht (19/23700) am 28. Oktober 2020 an Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble.
Stell Deine Frage vorab: Zum Webinar anmelden
Wir fragen den Digital-Experten & Bundestagsabgeordneten Dieter Janecek:
- Welche Koalition hält Janecek für möglich und sinnvoll und welche Auswirkungen hat das auf Industrie und Wirtschaft?
- Wie werden Business-Starter und Selbständige zukünftig in ihrer ökologischen Transformation unterstützt?
- Auf welche Industrien und Technologien sollten Gründer jetzt vor allem setzen?
Das interaktive LIVE-Webinar startet am Do., 30.09.2021 um 19:00 Uhr (ca. 45 Minuten):
Dieter Janecek, was jetzt?
Du hast eine Frage an Dieter Janecek (Bündnis 90/Die Grünen)? Schick sie vorab via Link und erfahre die Antwort im Webinar:
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