· Finanzierung & Förderung

„Digital Jetzt“: Digitalisierungsförderung sichern

Bis zu 100.000 Euro Zuschüsse für die Digitalisierung kleiner Unternehmen bietet das Investitionsprogramm „Digital Jetzt“. Erhalte Fördermittel für neue digitale Geschäftsmodelle, Investitionen in Hard- und Software, IT-Sicherheit oder die Qualifizierung deiner Beschäftigten. Das sind die Förderbedingungen von „Digital Jetzt“.

Zuschüsse, KfW-Kredite, Fördermittel, Mikrokredite & Mikromezzanine

Investiere in digitale Technologien, um dein Unternehmen intelligent zu vernetzen

„Digital Jetzt“: Das steckt im Förderprogramm

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) will die Digitalisierung in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) noch stärker zur Chefsache machen. Mit dem Förderprogramm „Digital Jetzt – Investitionsförderung für KMU“ finanziert das BMWi deshalb Investitionen in digitale Technologien sowie in die Qualifizierung von Beschäftigten. Im laufenden Jahr verdoppelt sich das Budget von „Digital Jetzt“ noch einmal deutlich - von 57 Millionen Euro auf 114 Millionen Euro. Insgesamt stehen über das Konjunkturpaket knapp 250 Millionen Euro zusätzlich bis 2024 zur Verfügung. 

Dieses Geld soll vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Angehörigen der Freien Berufe zugute kommen. Du willst deinen Betrieb intelligent vernetzen, z.B. mit Lieferanten und B2B-Dienstleistern? Dein Kundenservice soll digitalisiert werden durch Investitionen in neue Technologien wie z.B. KI und Automatisierung? Oder planst du ein umfassendes IT-Sicherheitskonzept?

Für all diese Beispielszenarien und mehr kannst du im Förderprogramm „Digital Jetzt“ attraktive anteilige Zuschüsse erhalten. Alles, was du dafür tun musst, ist dein Interesse zur Teilnahme am monatlichen Losverfahren zu bekunden und mit ein bisschen Fortune bist du anschließend beim Auswahlverfahren dabei. Im Folgenden findest du alle Informationen, die du dafür brauchst.

„Digital Jetzt“: Was wird gefördert?

„Digital Jetzt“ besteht im Kern aus zwei Fördermodulen. Hier vergibt das BMWi anteilige Zuschüsse für:

  1. Investitionen in digitale Technologien sowie
  2. Investitionen in die Qualifizierung von Beschäftigten zu Digitalthemen.

Gefördert werden u.a. neue Geschäftsmodelle, intelligente Arbeits- und Produktionsprozesse, eine effektivere Kundengewinnung oder eine bessere Vernetzung, zum Beispiel mit Lieferanten sowie Weiterbildungsmaßnahmen für Beschäftigte zur allgemeinen Kompetenzsicherung in digitalen Arbeitswelten.

Das sind förderfähige Projekte von „Digital Jetzt“:

  • Fördermodul 1 - Investition in digitale Technologien: Hier erhältst du Zuschüsse für Investitionen in Soft- und Hardware, insbesondere für die interne und externe Vernetzung deines Unternehmens. Das können Datengetriebene Geschäftsmodelle sein, Künstliche Intelligenz (KI), Cloud-Anwendungen, Big Data, Sensorik, 3D-Druck sowie Investitionen in IT-Sicherheit und Datenschutz.
  • Fördermodul 2 - Investition in die Qualifizierung der Mitarbeitenden: In diesem Modul sind Ausgaben für die digitale Qualifizierung deiner Mitarbeiter förderfähig, insbesondere bei der Erarbeitung und Umsetzung einer digitalen Strategie im Unternehmen sowie bei IT-Sicherheit und Datenschutz, aber auch ganz grundsätzlich zu digitalem Arbeiten und den nötigen Basiskompetenzen. 

Wichtig: Du kannst in einem oder in beiden Modulen eine Förderung beantragen.

Digitalisierungsplan ist Voraussetzung für den Förderantrag

Die ursprüngliche Förderrichtlinie von „Digital Jetzt“ vom 19. Mai 2020 hat das BMWi inzwischen aktualisiert und als Änderungsrichtlinie im Bundesanzeiger veröffentlicht (BAnz AT 19.08.2021 B1). Voraussetzung für die Förderung des Moduls 1 und/oder des Moduls 2 ist demnach ein Digitalisierungsplan, welcher das geplante Digitalisierungsvorhaben beschreibt und direkt im Antragstool eingegeben wird. 

Deine Investition gilt unter folgenden Gesichtspunkten als förderfähig;

  • Fördermodul-Fit: Die Investiton steht in einem direkten inhaltlichen Bezug zum Digitalisierungsvorhaben und den Förderzielen von „Digital Jetzt“
  • Vorher-Nacher-Check: Die Investition muss die bestehende Ausgangssituation der Digitalisierung im Unternehmen verbessern, durch neue Funktionen bzw. grundlegende Verbesserungen („Potenzialhebung“) 
  • Digitalisierungsplan: Die mit den Investitionen verbundenen Verbesserungen im Unternehmen sind im Digitalisierungsplan schlüssig und nachvollziehbar darzustellen: Wie genau funktioniert das geplante neue Geschäftsmodell? / Wie viel effizienter gestaltet sich die Organisation im Unternehmen durch die Implementierung digitaler Tools tatsächlich? / Welchen nachgewiesenen Nutzen verspricht das ausgesuchte Weiterbildungsangebot für digitale Fertigkeiten (qualifizierte Anbieter-Check)? etc.

Welche Unterlagen muss ich einreichen?

Nach erfolgreicher Teilnahme am Losverfahren kannst du einen Förderantrag stellen. Hier musst du in einem Online-Fragenkatalog darlegen, welche Maßnahmen du im von dir ausgewählten Fördermodul genau umsetzen willst, welches Zeitfenster hierfür vorgesehen ist und wie sich dadurch die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit deines Unternehmens verbessert. 

Du solltest die gewünschten Verbesserungen immer im Zusammenhang beziehungsweise auf Basis deines derzeitigen Digitalisierungsgrades herleiten. Dieser wird bei der Vergabe des Digitalisierungszuschusses berücksichtigt.

Sämtliche Angaben sollten so konkret wie möglich erfolgen: Wie genau wird dein Unternehmen effizienter / vertriebsstärker / kundenorientierter etc.? Welche Art von Maßnahmen und in welcher Anzahl müssen diese erfolgen, um die gesetzten Ziele zu erreichen?

Wer wird gefördert?

Zum Antrag aufgefordert sind mittelständische Unternehmen

  • aus allen Branchen (inklusive Handwerksbetriebe und freie Berufe)
  • mit 3 bis 499 Beschäftigten sowie
  • mit Firmensitz in Deutschland.

Dein geplantes Digitalisierungsprojekt darf zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben. Nach der Bewilligung muss es in der Regel innerhalb von zwölf Monaten umgesetzt werden.

Wie wird gefördert?

Die Förderung wird als Zuschuss gewährt, den du nicht zurückzahlen musst. Du gehst nach Erhalt der Förderzusage zunächst in Vorleistung.

Nachweise über sämtliche in Rechnung gestellten Ausgaben sowie entsprechende Belege über deren vollständige Bezahlung sind mit Projektabschluss in Form eines Verwendungsnachweises beim DLR Projektträger einzureichen (online).

Die Auszahlung des Zuschusses erfolgt dann nach erfolgreicher Verwendungsnachweisprüfung.

Wie hoch ist die Förderung?

Die maximale Fördersumme beträgt 50.000 Euro pro Unternehmen, bei Investitionen von Wertschöpfungsketten und/oder -netzwerken kann sie bis zu 100.000 Euro pro Unternehmen betragen.

Wichtig: In Modul 1 sowie bei kumulativer Inanspruchnahme der Module 1 und 2 beträgt die minimale Fördersumme 17.000 Euro, in Modul 2 liegt diese bei 3.000 Euro.

Der Förderzuschuss bemisst sich anteilig an den jeweiligen Investitionskosten und ist hinsichtlich der Unternehmensgröße gestaffelt. Um die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie zu begrenzen, legt das BMWi für alle bis zum 31.12.2021 eingehenden Anträge höhere Förderquoten zugrunde. Ab dem 01.01.2022 gelten die ursprünglich vorgesehenen Förderquoten (vgl. die Werte in Klammern).

  • Bis 50 Beschäftigte: bis zu 50 (40) % Zuschuss
  • Bis 250 Beschäftigte: bis zu 45 (35) % Zuschuss
  • Bis 499 Beschäftigte: bis zu 40 (30) % Zuschuss

„Digital Jetzt“: So stellst du den Förderantrag 

Das Auswahlverfahren im Förderprogramm „Digital Jetzt“ erfolgt im Wesentlichen in drei Schritten:

1. Teilnahme am monatlich durchgeführten Losverfahren

Zunächst musst du dich im allgemeinen Förderportal von „Digital Jetzt“ registrieren, um am monatlichen softwaregestützten Losverfahren teilzunehmen. 

2. Monatliche Ziehung der Antragsteller*innen

Unter allen registrierten Unternehmen werden am 15. des Monats bis zur Erschöpfung der verfügbaren Haushaltsmittel Antragskontingente zugewiesen. Nicht ausgewählte Unternehmen können im Folgemonat erneut am Zufallsverfahren teilnehmen. Hierzu muss nur die Teilnahme am Zufallsverfahren für den nächsten Monat aktiv bestätigt werden, eine neue Registrierung oder Dateneingabe ist nicht notwendig.

3. Antrag stellen für „Digital Jetzt“

Ausgewählte Nutzer werden automatisch benachrichtigt und können anschließend einen Antrag vorbereiten und einreichen. In der Antragsübersicht des Förderportals sowie den allgemeinen FAQ des BMWi findest du weitere Hinweise für deinen Antrag und zum Digitalisierungsplan. Das sind die nächsten Termine zur Teilnahme am Losverfahren: 

  • Ziehung am 15. November 2021: Teilnahmezeitraum 16. Okt. 2021 08:00 - 14. Nov. 2021 16:00 / Antragszeitraum 16. Nov. 2021 08:00 - 14. Dez. 2021 16:00
  • Ziehung am 15. Januar 2022: Teilnahmezeitraum 16. Nov. 2021 08:00 - 14. Jan. 2022 16:00 / Antragszeitraum 16. Jan. 2022 08:00 - 14. Feb. 2022 16:00
  • Ziehung am 15. Februar 2022: Teilnahmezeitraum 16. Jan. 2022 08:00 - 14. Feb. 2022 16:00 / Antragszeitraum 16. Feb. 2022 08:00 - 14. März 2022 16:00

>>> Hier geht`s zum Förderportal von Digital jetzt

So läuft die Förderung mit Digital Jetzt / © Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

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Über den Referenten:

Daniel Helberg ist Finanzierungs-Spezialist und Experte für Banken-Kommunikation sowie Leiter Unternehmensberatung der Korinth & Cie. GmbH. Die Korinth & Cie. GmbH ist eine konzeptionelle und individuelle Unternehmensberatung speziell für Gründer, kleine und mittelständische Unternehmen und berät diese deutschlandweit. Seit 2015 ist Daniel außerdem als selbständiger Unternehmensberater für KMU tätig. 

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Über den Autor

Kathleen Händel

Kathleen schreibt im Magazin von Zandura und Unternehmenswelt über die wichtigsten News für Gründer und junge Unternehmen. Digitale Trends, Tipps für deine Marke, Gründungs- und Wachstumschancen erfährst du hier. Zuvor war Kathleen für Social Start-ups, Stiftungen und digitale Plattformen redaktionell verantwortlich. Seit 2019 ist Kathleen Chefredakteurin von Zandura.

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