Clubhouse: Was kann die neue Social App?
Unternehmer wissen mehr mit ZANDURA
Clubhouse Audio App: Jede Stimme zählt
Clubhouse ist eine Audio-App, bei der jeder angemeldete Nutzer offenen Gesprächsrunden zuhören und gleichzeitig aktiv daran teilnehmen kann. Die Macher von Clubhouse sind Paul Davison und Rohan Seth, ihres Zeichens Gründer des Start-up Alpha Exploration Co.. Nach ihrem Start auf dem US-Markt wird die Social App auch in Deutschland immer stärker frequentiert. Gesundheitsminister Jens Spahn, Moderator Yoko Winterscheidt oder die Podcasterin Ann-Katrin Schmitz, sie alle sind bereits auf Clubhouse im offenen Austausch mit einer stetig wachsenden Zuhörerschaft.
Wie funktioniert Chatten auf Clubhouse?
Du kannst deinen eigenen "Raum" zu einem bestimmten Thema erstellen und in Echtzeit mit allen interessierten Nutzern ins Gespräch kommen. Eine oder mehrere Moderatoren sorgen dafür, dass sich jeder Teilnehmer frei dazu äußern können. Räume mit 2000+ Nutzern sind keine Seltenheit und erinnern an virtuelle Konferenzformate. Man spricht in sein Smartphone und jeder im digitalen Chat Anwesende hört in Echtzeit mit. Es gibt für Nutzer jedoch keine abrufbare Aufzeichnung. Dem Vernehmen nach behalten sich die Macher der Social App Mitschnitte vor, um gegen mutmaßliche Verstöße gegen die Clubhouse Nutzungsbedingungen vorgehen zu können.
Künstliche Verknappung vs. Work in Progress
Bislang ist Clubhouse nur auf dem iPhone verfügbar, die Nutzung auf Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android ist laut Clubhouse in der Pipe. Teilnehmen kannst du nur nach Einladung eines bereits angemeldeten Nutzers der Social App. Jedem Clubhouse Nutzer stehen dabei aktuell zwei weitere Einladungen zur Vergabe an ausgewählte Personen des eigenen Umfelds offen. Diese Exklusivität, die vielerorts als FOMO-Marketingstrategie bezeichnet wird, sei laut Davison und Seth tatsächlich einer Ressourcenknappheit geschuldet und soll in Zukunft einem barrierefreien Zugang weichen:
Wir bauen Clubhouse für alle und arbeiten daran, es der Welt so schnell wie möglich zur Verfügung zu stellen. Es soll nicht exklusiv sein. Wir sind nur noch nicht bereit für die Freischaltung der allgemeinen Release-Version. - Clubhouse-Statement auf joinclubhouse.com
Datenschützer kritisieren unkontrollierten Zugriff auf private Kontakte
Die virale Verbreitung von Clubhouse sei Datenschützern zufolge auch einer umstrittenen Nutzungsvoraussetzung geschuldet. Hast du die App installiert und deine Einladung aktiviert, musst du Clubhouse den Zugriff auf sämtliche Einträge in deinem Kontakte-Adressbuch gewähren. Gemäß EU-Datenschutzgrundverordnung wäre hierfür zunächst eine Erlaubnis von jedem Kontakt einzuholen, dessen persönliche Daten im Begriff sind auf Server in den USA übertragen zu werden.
Clubhouse: Pro und Contra digitaler Redefreiheit kennen
Da alle Themenräume auf Clubhouse in Echtzeit veranstaltet werden, ist es zum jetzigen Zeitpunkt schwer, strafrechtlich relevante und allgemein diskriminierende Inhalte auszuschließen. Dessen sollten sich Unternehmer, die Clubhouse als Teil ihrer Markenkommunikation nutzen, immer bewusst sein, sonst droht schnell ein Imageverlust, sollten sich Trolle in deinen Talk schleichen.
Und auch du selbst solltest auf Clubhouse nicht den Ramelow geben, der seiner Dienstherrin "Merkelchen" augenscheinlich wenig Respekt entgegenbringt und lieber bis zu zehn Level "Candy Crush" spielt, während die Ministerpräsidentenkonferenz die Geschicke des Landes verhandelt. (Johannes Boie, Chefredakteur der WELT AM SONNTAG, vertritt eine diesbezüglich klare Meinung.)
Wer indes mit einer integren Markenbotschaft schnell und direkt mit einer großen und diversen Zuhörerschaft interagieren will, der kann Clubhouse als neues Familienmitglied im Social Media Mix ohne großen Ressourcenaufwand für sich nutzen.
Bild-Urheber:
iStock.com/julief514